“Lassen Sie uns gemeinsam selbstbewusst in das Wahljahr 2009 gehen”, mit diesen Worten machte Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle in einem offenen Brief den Handwerksbetrieben in Baden-Württemberg Mut. Das Handwerk besitze eine Fähigkeit, die es in der Vergangenheit immer wieder unter Beweis gestellt habe: “Wir können flexibel reagieren und auch eine Schwächephase ohne größere Blessuren gut überstehen.”

Wie auch schon in früheren Konjunkturzyklen werde sich das Handwerk den Schwierigkeiten stellen können, meinte Möhrle. Mit intelligenten Angeboten, mit hochqualitativen Leistungen und technisch anspruchsvoller Ausführung könne es die Kunden für seine Angebote begeistern. Dies müsse auch von der Politik anerkannt werden und dies werde sich im Wahlkampf zeigen müssen.

Nur ein kleiner Teil der 128.000 Handwerksbetriebe im Land sei in hohem Maße von der außen-wirtschaftlichen Nachfrage abhängig, betonte Möhrle. Die große Mehrheit lebe von der Binnenkonjunktur: “Und hier sind die Chancen weiter gegeben, die Nachfrage ist da.” Hilfreich seien dabei die Konjunkturprogramme von Bund und Land. Im Bereich der Bauwirtschaft erwarte er bei Neubau und bei Instandhaltung eine verstärkte Nachfrage der öffentlichen Hände: “Wir werden dafür sorgen, dass diese Nachfrage so ausgestaltet wird, dass sie auch bei uns, bei den kleinen Unternehmen, ankommen kann.”

Der Handwerkstag setze sich deshalb dafür ein, öffentliche Aufträge grundsätzlich nur in entsprechend gestückelten Teil- und Fachlosen auszuschreiben. Auch die Förderung des Klimaschutzes werde verstärkt. Hier böten sich weiterhin gute Chancen im Modernisierungsmarkt. Das Handwerk habe sich zudem bei der Politik durchgesetzt und eine Verdoppelung des Handwerkerbonus erreicht. Handwerksleistungen werden steuerlich begünstigt. Möhrle: “Das müssen wir jetzt breit im Markt kommunizieren.”

Der Handwerkstag werde weiter für verbesserte Rahmenbedingungen kämpfen, hob Möhrle hervor. Dazu gehöre sowohl der reduzierte Mehrwertsteuersatz auf Handwerkerleistungen als auch der Druck auf eine rasche und zukunftsorientierte Reform der Kfz-Steuer. Generelle pauschale Reduzierungen nutzten wenig: “Wir brauchen rasch ein zukunftsfähiges abgasorientiertes System, das unseren Mitbürgern Sicherheit bei allen Kaufentscheidungen gibt.”

Das Auf und Ab der Wirtschaftszyklen sei keine außergewöhnliche Erscheinung, betonte Möhrle in dem Schreiben. Das Handwerk lasse sich deshalb nicht entmutigen. Es habe in den vergangenen Jahren nicht im selben Maße wie die Exportindustrie vom weltwirtschaftlichen Boom profitiert. Der Steigflug des Handwerks habe später eingesetzt und sei wesentlich moderater ausgefallen. Dem entsprechend werde auch die nun folgende Abschwungphase für das Handwerk weitaus moderater sein: “Wir Handwerker packen’s.”