Im Rahmen der zentralen Meisterfeier der Handwerkskammer Karlsruhe an diesem Samstag erhalten im CongressCentrum Pforzheim 328 junge Handwerkerinnen und Handwerker ihren Meisterbrief. Der Meisterbrief ist ein Qualitätssiegel, das den Prüflingen theoretisches und praktisches Fachkönnen und auch Kenntnisse in Betriebswirtschaft, Recht und Pädagogik attestiert.

Der Meistertitel ist in 41 Handwerken die Voraussetzung zur Selbständigkeit, ein Ziel, das die meisten der 36 Meisterinnen und 292 Meister anstreben.

Die Entscheidung, eine berufliche Perspektive im Handwerk zu wählen, war richtig. Während sich die Fachleute noch darüber streiten, wie groß – wenn überhaupt – die Fachkräftelücke bei den Ingenieuren ist, bildet sich unzweifelhaft immer mehr ab, dass die Spezialisten im Handwerk in Zukunft immer stärker gefragt sind. Der Akademierungstrend wertet den Wirtschaftszweig Handwerk auf.

Dabei ist das Image des Handwerks bereits jetzt hoch. Eine Untersuchung des Sozialforschungsinstituts FORSA zur gesellschaftlichen wirtschaftlichen Rolle des Handwerks zeigt: Für zwei Drittel der Menschen in Deutschland liefert das Handwerk Präzisionsarbeit und ist zukunftsorientiert. Und für 85% der Befragten hat das Handwerk für die Wirtschaft in Deutschland eine große Bedeutung. Dies lässt sich auch an Zahlen fest machen. Nach Berechnungen des Zentralverbands des Deutschen Handwerks erwirtschafteten im Jahr 2013 5,14?? Millionen Beschäftigte und einer Million Handwerksbetrieben einen Jahresumsatz von 506 Milliarden Euro. Besonders hervorzuheben sind die hervorragenden Ausbildungsmöglichkeiten. In  mehr als 130 Ausbildungsberufen werden derzeit rund 384.000 junge Menschen ausgebildet und erhalten damit eine erfolgversprechende Zukunftsperspektive.

Ohne Zweifel ist der Meisterbrief ein unverzichtbarer Anker im Bereich der dualen Ausbildung im Handwerk. Diese Ausbildung ist traditionell geprägt vom Dreiklang Meister – Geselle – Lehrling. Ohne den Meistertitel würde dieses bewährte System kippen, weil mit dem Meister der tragende Pfeiler herausgebrochen würde. Denn die Ausbildung im Handwerk setzt die fachliche und darüber hinaus die berufs- und arbeitspädagogische Befähigung des Ausbilders voraus. Beides gewährleistet der Meisterbrief. Eine Studie der OECD „Postsekundäre Berufsbildung in Deutschland“ vom Juli 2013 belegt, dass die Arbeitslosenquoten an Fachschulabsolventen, Meistern und Technikern in Deutschland zu den niedrigsten im OECD-Raum gehören. Die Studie hebt ferner hervor, dass das gut ausgebaute Berufsbildungssystem mit einer relativ geringen Abbrecherquote des jungen Menschen bestens gestattet, gut vorbereitet in den  Arbeitsmarkt einzutreten, Arbeitsplätze zu finden und im Wettbewerb zu bestehen.

Für die Kunden sind die Meister im Handwerk eine wichtige Orientierung. Sie garantieren die Qualität von Produkten und Dienstleistungen, die ganz wesentlich vom Können und ihrer Qualifikation abhängen. Der Meisterbrief bietet ein Höchstmaß an Verbraucherschutz. Er signalisiert die hohe individuelle Kompetenz einer Person und stellt für die Verbraucher einen verständlichen Qualitätsmaßstab dar.