Präsident Wohlfeil: Selbstzufriedenheit nicht zielführend

„Mit Spannung verfolgt das Handwerk die politische Entwicklung in Berlin“, so Präsident Joachim Wohlfeil bei der 83. Vollversammlung der Handwerkskammer Karlsruhe. Unsicherheit sei Gift für die Wirtschaft, so der Handwerksmeis-ter aus Karlsruhe an der Kammerspitze. „Die Betriebe müssen Planungssicherheit haben. Demografie, die technologische Entwicklung der Wirtschaft und die Energiewende verlangen eine Politik, die handelt und nicht stagniert.“

Präsident Joachim Wohlfeil und Hauptgeschäftsführer Gerd Lutz konnten den Vertretern von Arbeitgebern und Arbeitnehmern aus dem gesamten Kammerbezirk Karlsruhe von einem konjunkturell sehr guten Jahr 2017 berichten. Die Binnenwirtschaft und der Außenhandel hätten sich positiv entwickelt, die meisten Handwerksbranchen arbeiteten am oberen Limit ihrer Kapazitäten und auch der Ausblick bis zum Jahresende und Anfang des Jahres 2018 stimme zuversichtlich. Wohlfeil empfahl den Unternehmen, das Konjunkturhoch als Chance für Investitionen und Zukunftsstrategien zu nutzen. „Gerade die digitale Entwicklung fordert neue betriebliche Konzepte, Stillstand ist Rückstand“, so seine Aussage. In diesem Zusammenhang sprach er auch die Vertreterin des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg Ministerialrätin Ina von Cube an. Er begrüßte das Projekt Handwerk 2025, in dem Maß-nahmen auf den unterschiedlichsten Feldern gemeinsam entwickelt werden um die Unternehmen in den nächsten Jahren auf den Wandel der Arbeitswelt und die Herausforderungen vorzubereiten.

Hauptgeschäftsführer Gerd Lutz berichtete von 18.912 Betrieben, die Ende Oktober in den vier Land- und drei Stadtkreisen des Kammerbezirks handwerklich tätig waren. Bei den Lehrlingszahlen waren es 2.504 neu eingetragene Lehrverhältnisse. Lutz erläuterte in diesem Zusammenhang das erfolgreiche Engagement der Handwerkskammer Karlsruhe bei der Integration von jungen Flüchtlingen, die eine betriebliche Ausbildung (254 Lehrverträge) begonnen haben. Auch in Sachen Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler biete die Kammer mit dem Werkstattcamp, der Sommerschule und dem Girl´s Day viele Orientierungsmaßnahmen.

Der Geschäftsbereich Wirtschaftsförderung befasste sich im Berichtsjahr mit der Beratung der Unternehmen in Sachen Außenwirtschaft, Umwelt, Betriebs-wirtschaft und Technologie. Hier verwies der Hauptgeschäftsführer auf eine neue Stelle, die im Rahmen von Handwerk 2025 geschaffen wurde – die Personalberatung. Eine zukünftig neue Dienstleistung für Mitgliedsbetriebe, die sich insbesondere mit der Beratung von Betriebsinhaberinnen und –inhabern über Strategien zur Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiterbindung befassen wird.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt der Vollversammlung war die Behandlung des Jahresabschlusses 2016 sowie der Beschluss zum Wirtschaftsplan 2018. Der Haushalt der Handwerkskammer Karlsruhe sieht für das nächste Jahr ein Volumen von ca. 20,5 Mio. Euro vor. Der Kammerbeitrag soll unverändert bleiben.